1298 Verfolgung und Vernichtung jüdischer Bürger in Niederstetten
durch Ritter „Rindfleisch“ aus Röttingen nach einem angeblichen Hostienfrevel
13.-15.
Jhd.
Keine Juden in der Region nachweisbar 1636 Jüdische Namen tauchen im „Gellt - Rechnungs-Buch im Ambt Haldenbergstetten“ auf 1641 Ab hier steigende Zahlen jüdischer Bewohner
1675 Ein Dekret erlaubt den Juden, offene Läden zu haben. 1680 1680. Erster Generalschutzbrief : Schutzgeldzahlung für das Recht, sich im Staat des jeweiligen Fürsten für eine begrenzte Zeit (5-10 Jahre) aufzuhalten und Handel zu treiben. Rechte und Pflichten der Juden : am Sonntag und in der Karwoche mussten sie die Straßen meiden und durften nicht schächten oder opfern. Sie erhalten die Erlaubnis, eine Synagoge für die Durchführung ihrer Zeremonien zu errichten und einen Rabbiner anzustellen. 1714 Errichtung eines Betsaals 1741 Einweihung der ersten Synagoge und Anlage des Friedhofs im Gewann Eulhof
1748 16 jüdische Familien mit 90 Mitgliedern leben in Niederstetten 1800 Erweiterung des Friedhofs und Bau einer Schutzmauer um das Areal 1801 143 von 1196 Stadtbewohnern sind Juden (12%)
1824 Fertigstellung der neuen Synagoge, nachdem die erste zu klein geworden war 1828 Erlass des Gesetzes, „die öffentlichen Verhältnisse der israelitischen Glaubensgenossen betreffend“. Viele Freiheiten für Juden, aber noch keine volle Gleichstellung mit Christen. 1864 Gesetz über die bürgerliche Gleichstellung der Juden im Königreich Württemberg 1870 Renovierung der Synagoge
1914

1918
Im Ersten Weltkrieg fallen aus der jüdischen Gemeinde Manfred Grünfeld und Martin Laub. Ihre Namen stehen auf dem Gefallenendenkmal am
Eingang zum Ortsfriedhof. Max Stern wird später für seine Verdienste im 1. Weltkrieg
das „Ehrenkreuz für Kriegsteilnehmer“ verliehen.
nach 1918 Gesellschaftliche Integration der Juden. Hoffnung, als Deutsche jüdischen Glaubens anerkannt zu werden Herbst
1929
Unbekannte Täter suchen den jüdischen Friedhof in Niederstetten auf. In 15 älteren Grabsteinen – meist auf beiden Seiten – werden Hakenkreuze eingekratzt. Dies war die erste Entweihung eines jüdischen Friedhofes in Württemberg von nationalsozialistisch gesinnten Tätern 1931 Hetze gegen Juden. Bekenntnis des Niederstettener Juden Max Stern in
einem Gedicht: „Was alles dieses Jahr verbrach, ist nicht zu sagen.“
1933 In Niederstetten leben 81 jüdische Personen (4,3% der Einwohner) Nochmalige Erweiterung des Friedhofes, aber keine weiteren Bestattungen auf dem Gelände.
In jener Zeit gehörten zahlreiche Betriebe jüdischen Familien, darunter Fellhandlungen, Handelsgeschäfte für Wein und Landesprodukte,
Textilgeschäfte, Metzgereien, Viehhandlungen. Auch eine
Diamantenschleiferei für Industriediamanten war vorhanden.
25.3.1933 Schwerer gewaltsamer Übergriff auf jüdische Männer im Rathaus ab
1937
verstärkte Auswanderung in die USA 1941/42 Deportation der letzten 44 jüdischen Mitbürger
Sommer
1972
Bruno Stern/New York besucht seine Heimatstadt und verleiht seiner Hoffnung Ausdruck, dass Krieg und Hass den künftigen Generationen erspart bleiben möge. Frühjahr 2009 Nachfahren des 1826 in Niederstetten geborenen und zwischen 1840 und 1850 nach Nordamerika ausgewanderten Moises Selz (Morris Selz)
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