D2 Weiter lesen In vielen Orten in Hohenlohe fand sich nachweislich seit mehreren Jahrhunderten eine jüdische Bevölkerung. Auch in Niederstetten gab es jüdische Einwohner, welche bis 1938 mehrere jüdische Einrichtungen besaß, wie zum Beispiel eine Synagoge, einen Friedhof oder eine Mikweh (Rituelles Frauenbad). Mit der Machtergreifung der Nazis wurde die Gemeinde durch Auswanderungen und Deportationen und Flucht immer kleiner, bis es 1938 keine jüdischen Bewohner mehr gab.

Eine der bekanntesten jüdischen Familien, welche in Niederstetten seit Generationen lebte, war die Familie Stern. Die Familie hatte ein eignes Haus in der Hauptstraße, welches der Familie gehörte und von Generation zu Generation weitergeben wurde. Bis 1933 waren die Sterns wie alle Juden des Ortes im gesellschaftlichen Leben des Ortes integriert und fester Bestandteil des Lebens im Ort. So war Max Stern ein vielgeachtetes und bekanntes Mitglied des Stadtrates. Er wurde 1930 aufgrund seines Talents zum Schreiben, Dichten und Reimens mit der Ausarbeitung eines Heimatbuches beauftragt, welches die Geschichte, die Sehenswürdigkeiten und die Bewohner von Niederstetten beschrieb.

Mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler änderte sich in kurzer Zeit alles. Max Stern musste den Stadtrat verlassen und ab diesem Zeitpunkt war das Leben der Sterns von anfänglicher Sorge mehr und mehr von Angst und Schrecken geprägt. Bereits am 25 März 1933, wenige Wochen nach der Machtergreifung Hitlers, wurde Max Stern auf dem Rathaus in Niederstetten zusammen mit anderen jüdischen Mitbewohnern von auswärtigen SA-Leuten furchtbar verprügelt und gedemütigt. Auch in den folgenden Jahren folgten immer wieder entwürdigende Übergriffe, welche die Familie bis 1938 zur Auswanderung unter Zurücklassung der meisten Habseligkeiten zwang. In New York in den USA fand die Familie dann ein neue Heimat.
Familie Stern
D3 Zurück Weiter lesen Ehemann von Rosa Stern

• geboren am 18. Mai 1878 in Niederstetten
• Sohn von David Stern und Cornelia Stern
• Heirat mit Rosa im Jahre 1906
• Beruf: Merchant (Händler), Journalist
• Stadtrat in Niederstetten
• Herausgeber des Heimatbuches von Niederstetten im Jahre 1930
• Vorstandsmitglied und ehrenamtlicher Mohel (Beschneider) der jüdischen Gemeinde
• Auswanderung in die USA 1938
• gestorben am 12. Dezember 1943 in New York
Max Stern
D4 Ehefrau von Max Stern Weiter lesen Zurück • geboren 1878 in Michelbach/Lücke (andere Quellen: geboren 1883)
• Heirat mit Max im Jahre 1906
• Mitglied der Schwesternschaft der jüdischen Gemeinde und des landwirtschaftlichen Frauenvereins
• Auswanderung in die USA 1938
• gestorben im Dezember 1974 in New York
Rosa Stern (geborene Landauer)
D5 Zurück Weiter lesen • geboren am 7. April 1907 in Niederstetten
• Lehrling im Lederwarengeschäft des Bruders von Rosa Stern in Hamburg
• Lernte das Gerber-Handwerk und arbeitete im eigenen Geschäft der Familie Stern in Niederstetten
• Wanderte 1929 aufgrund der wirtschaftlichen Lage in die USA aus
• verheiratet mit Yetta Stern (Firsichbaum) (1906 – 1998)
• 2 Kinder
• gestorben am 28 März 1984 in Sharon, Norfolk County, Massachusetts
Theo (Theodore) Stern Ältester Sohn von Max und Rosa Stern
D6 Zweitältester Sohn von Rosa und Max Stern Weiter lesen Zurück • geboren am 3. Mai 1908 in Niederstetten
• Kaufmännische Lehre in Karlsruhe
• holte das Abitur nach und studierte Jura in Tübingen
• floh 1933 nach Paris, wo er eine Zeitlang studierte
• wanderte 1945 nach Argentinien aus
• verheiratet mit Margot Stern (Wertheimer) (1921 - ?)
• 1 Kind
• gestorben am 14 Dezember 1989 in New York
Justin Stern
D7 Jüngster Sohn von Rosa und Max Stern Zurück Weiter lesen • geboren am 17. März 1912 in Niederstetten
• studierte nach dem Abitur Zahnmedizin in Würzburg
• wanderte 1937 in die USA aus
• verheiratet mit Liselotte Stern (Wolfsheimer) (1922 – 1992)
• 2 Kinder
• gestorben am 26. Februar 1981 in New York
Bruno Stern
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